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Gesellschaftliches Engagement, ein zentrales Anliegen

Sind Investitionen in und für eine Offene Gesellschaft, die von den Werten Solidarität, Verantwortung und Interdependenz getragen wird, nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen?

Für die Mitglieder der Kiischt ist soziales Engagement kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit und eine zwingende Notwendigkeit.

Die Sicherstellung Sozialer Kohäsion ist als ein grundlegendes Ziel der europäischen Sozialpolitik in den EU-Verträgen verankert. Seinerseits definiert der Europarat den Begriff der sozialen Kohäsion als „die Fähigkeit einer Gesellschaft, das Wohlergehen all ihrer Mitglieder zu sichern und durch Minimierung von Ungleichheiten und Vermeidung von Marginalisierung Unterschiede und Spaltung zu bewältigen sowie die Mittel zur Erreichung des Wohlergehens aller zu gewährleisten“ (1).
Eine Politik, die den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft erhalten und fördern will, ist in erster Linie darauf ausgerichtet, die Ursachen mangelnder sozialer Teilhabe, materieller und sozialer Ungleichheit sowie spürbarer Integrations- und Qualifikationsdefizite zu beheben.
Einerseits gehört Luxemburg zu den reichsten Ländern in Europa (2) und vielen Menschen geht es immer besser.
Andererseits vergrößern sich soziale Unterschiede für verschiedene Gruppen immer mehr, wie u.a. der „Soziale Gerechtigkeitsindex in der EU 2017“ (3) anschaulich belegt.

Die Pandemie im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus verstärkt in noch nie dagewesener Weise das Bewusstsein für die gegenseitige Abhängigkeit aller Menschen und die Notwendigkeit, die Gesellschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Nicht nur, dass wir Angesichts der Risiken der Krankheit nicht gleichgestellt sind: Die am stärksten benachteiligten sozio-professionellen Kategorien sind den höchsten gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Aber darüber hinaus sind es gerade diese Menschen, die am unteren Ende der sozialen Leiter stehen, und die am wenigsten geschätzten und am wenigsten entlohnten Funktionen ausüben – Hygiene, Zustell-, Vertriebs- und Verkaufstätigkeiten, Pflegeberufe-, die sich als die unentbehrlichsten für das Überleben jedes Einzelnen und für das weitere Funktionieren der Gesellschaft erweisen.

Aus all diesen Gründen wollen die Mitglieder der Gruppe „d’Kiischt um Kuch“ neue Impulse zu positiven Veränderungen setzen.

Es sind Menschen,
– die sich der Luxemburger Gesellschaft verpflichtet fühlen
– die im Laufe ihrer Berufstätigkeit in Wirtschaft, Sozialem, Verwaltung, Wissenschaft, Politik und Ausbildung tätig waren,
– die über langjährige Berufserfahrung verfügen und bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren und zu vernetzen.

Gründungsmitglieder der Gruppe (November 2018):
Fernand Anton, Pierre Bley, Petra Böwen, Mars Di Bartolomeo, Colette Flesch, Norbert Friob, Roland Gelhausen, Marianne Kirch, Nico Meisch, Maddy Mulheims, Martine Neyen, Ludwig Neyses, André Reuter

Zurzeit aktive Mitglieder:
Fernand Anton, Christian Billon, Pierre Bley, Petra Böwen, Norbert Friob, Christiane Hoffmann, Marianne Kirch, Nico Meisch, Maddy Mulheims, Martine Neyen, André Reuter

Petra Böwen, Studiendirektorin des berufsbegleitenden Bachelor-Studiengangs in Sozial- und Erziehungswissenschaften, des Zertifikats LernCoaching und Direktorin des PraxisBüros der Universität Luxemburg ist die Initiatorin und Leiterin des Projekts.
Martine Neyen (Ondine Conseil) organisiert, moderiert und begleitet das Projekt konzeptuell und redaktionell.

Vision
Den Menschen in den Mittelpunkt der Gesellschaft stellen.

Mission
Wir setzen uns ein für eine Gesellschaft, die den Menschen Erfüllung und einen für sie sinnvollen Platz bietet. Jeder ist mitverantwortlich, dafür zu sorgen, dass wir eine gerechte und friedliche Gesellschaft bilden. Um dieses Ziel zu erreichen, zeigt jeder von uns
– Respekt
– Verantwortung
– Solidarität
– Bewusstsein, dass wir alle gegenseitig voneinander abhängig sind (Grundsatz der Interdependenz)
– Soziales Engagement, ob privat, auf individueller Basis oder beruflich.

Als Gruppe nehmen wir uns vor Impulse zu setzen:
Wir möchten informieren, sensibilisieren, aufrütteln und Lobbyarbeit betreiben, um
– das Bewusstsein für die gegenseitige Abhängigkeit aller Menschen in der Gesellschaft zu stärken,
– die Zusammenarbeit zwischen Akteuren zu fördern, die traditionell in getrennten Bereichen tätig sind,
– den wesentlichen Beitrag derer sichtbar zu machen, die im „Schatten“ arbeiten,
– auf eine größere Anerkennung – nicht nur in Worten, sondern auch in Taten und finanziellen Mitteln – all jener hinzuwirken, die einen wesentlichen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt leisten.

Prioritäre Aktionsbereiche
1. Empowerment (Stärkung des Menschen)
– Erziehung und Ausbildung (Erstausbildung, Weiterbildung, Lebenslanges Lernen, non-formale Bildung…)
– Gesundheit (Lebensqualität, Wohlbefinden und bestmögliche medizinische Versorgung für alle)
– Unterkunft und Wohnen
– Soziale Eingliederung / Integration / sozialer Zusammenhalt / Solidarität zwischen den Generationen
– Gerechtigkeit / Chancengleichheit

2. Ethik
Werte
– Sinn
– das menschliche Potential in den Mittelpunkt stellen, die Entwicklung von Talenten fördern

Projekte
Informationen zu spezifischen Projekten finden Sie hier.
(„im Aufbau“)

(1) https://www.coe.int/t/dg3/socialpolicies/source/Die%20neue%20Strategie%20und%20Aktionsplan%20des%20Europarates%20f%C3%BCr%20sozial e%20Koh%C3%A4sion%20dt-%20Version.pdf,download:   28.05.2019.
(2) „reichstes Land pro Kopf gerechnet“; 07.03.2017 – Finanzen100; https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/deutschland-weit- hinten-das-sind-die-33-reichsten-laender-der-welt_H1440050647_388431/)
(3) siehe Luxemburger Wort 20.02.2019, S.2

Artikel zur « CORONA-Krise »

d’Lëtzeburger Land – Erst das Virus, dann die Not – 10.07.2020
Wort – Entlohnungshierarchien sind zu überdenken – 30.04.2020
Liberation – Coronavirus: Restez à la raison – 27.04.2020

Paperjam – Nous rendre plus sensible à l‘aspect multiculturel – 19.04.2020
RTL – Et geet eis net ëm d’Suen! – 14.04.2020
Paperjam – Mon espoir d’un monde nouveau, post-Covid-19 – 02.04.2020
Kress News – Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise vorbei ist – 19.03.2020
Ein Arbeitspapier von Regina Frey:
Corona und Gender – ein geschlechtsbezogener Blick auf die Pandemie und ihre (möglichen) Folgen – 

Artikel zu den Themen

Tageblatt Konsequenter gegen Ungleichheiten vorgehen 22.11.2019

LW Wenn man sich arm arbeitet 29.10.2019

Paperjam Le Luxembourg, premier de la classe pour l´éducation 16.09.2019

Statec Le logement, amplificateur des inégalités au Luxembourg 18.08.2019

Tageblatt Die Ausbeutungszeitbombe 01.08.2019

Land Working Poor: Luxemburg hat die zweithöchste Erwerbsarmut Europas 12.07.2019

Land Der Armen sind zu viel 28.06.2019

CSL-Econews Monoparentalité et pauvreté au Luxembourg 29.05.2019 

LW Die Schere öffnet sich weiter – Die Gesellschaft driftet auseinander 27.04.2019

Reporter Let’s pretend to make it happen 31.03.2019

Land Neue Orchideenart in Belval 22.02.2019

LW Es ist noch Luft nach oben – Sozialer Gerechtigkeitsindex in der EU 2017 20.02.2019

LW Aussortiert und abgehängt 22.12.2018

Land Schule mit Risikoprofil 21.12.2018

LW Und wer sagt Merde alors in Luxemburg 10.12.2018

Land Citizen Adde 30.11.18

Land Die soziale Schere öffnet sich 23.11.2018

Forum Wer hat an der Uni das Sagen? 09.2018

Land Uni.lu wozu? – Demnächst ISO-zensiert 07.07.2017